Projekt gründen
Ihr seid ein bereits bestehendes oder ein sich in Gründung befindendes Projekt, das ökologische Landwirtschaft betreibt oder betreiben möchte? Dann seid Ihr beim Ackersyndikat genau richtig!
Denn egal, ob 40 Jahre bestehende Kommune oder Hofneugründung, verschiedenste Projekte können Teil des Ackersyndikats werden und sich durch den Solidarverbund die Unverkäuflichkeit ihrer Flächen garantieren lassen.
Wenn Ihr Interesse und/oder Fragen habt, wie Euer Projekt ein Teil des Ackersyndikats
werden kann, wendet euch einfach an uns unter kontakt@ackersyndikat.org. Wir stehen Euch gerne beratend zur Seite und begleiten Euch im Prozess!
Vorab könnt Ihr eine kleine Checkliste durchgehen, um zu schauen, ob das Ackersyndikat etwas für Euch ist:
Ihr wollt:
- sozial-ökologische Landwirtschaft und/oder Forstwirtschaft betreiben?
- einen Hof übernehmen, aufbauen und/oder weiterführen?
- den Hof und die landwirtschaftlichen Flächen dauerhaft entprivatisieren?
- mit Landeigentum keinen Gewinn machen (die Landwirtschaft darf und soll natürlich trotzdem auskömmliche Erträge abwerfen)?
- andere Ackersyndikats-Projekte solidarisch unterstützen?
- Euch selbst organisieren und verwalten?
- Strukturen schaffen, die sich dauerhaft selbst tragen?
- Menschen verschiedenster Hintergründe einbinden und zur Mitgestaltung befähigen?
→ Dann meldet Euch gerne bei uns. Wir freuen uns auf Euch!
Kriterien zur Aufnahme von Projekten in den Solidarverbund
Im Folgenden sind die Kriterien aufgeführt, die wir bei Entscheidung über die Aufnahme eines Projektes in den Solidarverbund genauer betrachten. Schaut euch diese am besten an, um schon im Vorhinein abzuschätzen, ob euer Projekt gut zum Ackersyndikat passt. Aber keine Sorge: Selbst wenn ihr noch nicht alle Kriterien erfüllt oder nicht vorhabt, sie zu erfüllen, freuen wir uns auf den Austausch mit euch. Es gibt bestimmt gute Gründe, von diesen Kriterien abzuweichen und trotzdem gut ins Ackersyndikat zu passen. Kontaktiert uns gerne und wir schauen, ob wir eine gute Ebene der Zusammenarbeit finden. Alles weitere zum Aufnahmeprozess klären wir dann im Rahmen der Projektberatung.
Zur allgemeinen Frage, ob euer Projekt zum Ackersyndikat passt, ist vor allem die Frage nach der Nutzung ausschlaggebend.
Nutzung: Der Fokus des Ackersyndikats liegt auf landwirtschaftlichen Flächen. Es ist jedoch auch möglich, mit dem Ackersyndikat forstwirtschaftliche Flächen zu entprivatisieren. Die Flächen können auch als gemeinschaftlich getragene Naturschutzflächen „genutzt“ werden – allerdings sollte hier geprüft werden, ob nicht andere Organisationen wie z.B. Naturschutzstiftungen besser passen. Auch ein Hausprojekt kann Teil eines Ackersyndikat-Projektes sein. Zusätzlich zum Hausprojekt sollte aber immer eine relevante land- oder forstwirtschaftliche Fläche zum Projekt gehören, ansonsten empfehlen wir die Zusammenarbeit mit dem Mietshäuser Syndikat.
Gruppe: Das wichtigste Kriterium ist, dass hinter dem Projekt eine tragfähige Kerngruppe mit einem unterstützenden Umfeld steht. Das ist die Grundlage für eine langfristig stabile Selbstorganisation. Bei der Einschätzung einer Gruppe sind uns unter Anderem folgende Fragen wichtig: Wie groß ist die Gruppe? Wie verbindlich engagieren sich die Gruppenmitglieder im Projekt? Was verbindet die Gruppenmitglieder? Wie wird die Teilhabe aller Gruppenmitglieder gefördert? Was sind die Arbeits- und Entscheidungsstrukturen? Wie wird die Weitergabe von Wissen ermöglicht und gefördert? Wie wird mit Konflikten umgegangen?
Dazu sind uns noch einige weitere Kriterien wichtig.
Größe: Das Projekt sollte eine gewisse Relevanz entfalten. Dafür sollte es – je nach Zielsetzung und Bewirtschaftungsweise – gewisse Flächenmindestgrößen nicht unterschreiten. Dabei ist vor allem die langfristige Zielsetzung des Projektes wichtig. Es ist z.B. kein Problem, wenn am Anfang nur kleine Flächen erworben werden können, aber nach weiteren Flächen gesucht wird.
Finanzierbarkeit: Das Projekt muss langfristig finanziell eigenständig tragfähig sein. Das Ackersyndikat stellt eine Finanzplanvorlage zur Verfügung, mit dem dies dargestellt werden kann. Das heißt nicht, dass das Projekt kommerziell ausgerichtet sein muss oder zwangsweise große Mieten erwirtschaftet werden müssen. Anhand des vom Projekt erarbeiteten Finanzplans beurteilen wir maßgeblich die Finanzierbarkeit des Projektes. Natürlich bestehen dabei immer gewisse Restrisiken. Wichtig ist, dass das Projekt sich mit dem Themenkomplex Finanzen auseinandersetzt, im Problemfall Lösungen erarbeitet und Direktkredite selbstständig einwirbt. Allerdings steht das Ackersyndikat auch hier beratend zur Seite und hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten Projekten in finanziellen Schwierigkeiten.
Beteiligung im Solidarverbund: Das Projekt muss bereit sein, sich in den Solidarverbund Ackersyndikat einzubringen. Einerseits finanziell im Rahmen des Solidarbeitrages, andererseits über die Begleitung und Beratung neuer Projekte (Wissensweitergabe). Das Projekt sollte sich auch in die Gesamtstrukturen des Ackersyndikats einbringen und diese aufrecht erhalten. All das muss natürlich nicht von Anfang an gemacht werden, denn gerade am Anfang haben Projekte meist genug eigene Baustellen. Wichtig ist vor Allem, dass sich das Projekt mit dem Netzwerk identifiziert und die ganze Zeit im Austausch bleibt.
Ort: Da das Ackersyndikat am Anfang steht, beschränken wir uns vorerst auf Projekte in Deutschland. Eine Vernetzung darüber hinaus ist jedoch sehr gewünscht!
Sozial-Ökologische Bewirtschaftungsweise: Das Projekt muss sich einer dauerhaften sozial-ökologischen Bewirtschaftung seiner Flächen verpflichten. Was genau das im Einzelnen heißt, kann recht verschieden sein. Im Sinne der Projektautonomie macht das Ackersyndikat wenig strikte Vorgaben dazu, wie die Bewirtschaftung ausgestaltet wird. Jedoch muss das Projekt seine Entscheidungen zur Bewirtschaftungsweise mit Hinsicht auf ökologische und soziale Ziele gut begründen können. Zum Beispiel ist es möglich, auf eine Bio-Zertifizierung zu verzichten, wenn eine klar abgegrenzte Gruppe von Personen die hergestellten Produkte abnimmt und direkt Kontakt zum Projekt hat, wie etwa in einer SoLaWi. In den meisten anderen Fällen wäre eine Bio-Zertifizierung notwendig, um Mitglied im Ackersyndikat zu werden. Übergeordnete Ziele sind der Erhalt/Aufbau von Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität sowie ein möglichst geringer Ausstoß von Treibhausgasen. Eine angemessene Bezahlung und vertretbare Arbeitszeiten für alle Beschäftigten müssen in der betrieblichen Konzeption verankert sein. Die Bewirtschaftungsweise wird bei der Aufnahme ins Ackersyndikat gemeinsam festgelegt. Änderungen der Bewirtschaftungsweise können nur von Projekt und Ackersyndikat gemeinsam beschlossen werden.
Ideelle Ziele: Das Projekt sowie seine Mitglieder sollten sich mit den Zielen des Ackersyndikats und seinem Leitbild identifizieren.